Unter Nierenersatztherapieversteht man Behandlungsmethoden, die bei komplettem oder inkomplettem Ausfall der Nieren deren Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktionen übernehmen.

Dazu gehören die Peritonealdialyse, die Hämodialyse, die Hämofiltration, die Hämodiafiltration und die Nierentransplantation:

 

  • Hämodialyse (HD):
    Eine Form der Blutwäsche, die zumeist drei mal pro Woche für durchschnittlich 4-5 Stunden durchgeführt wird.
    Dabei wird das Blut des Patienten durch ein Schlauchsystem in einen extrakorporalen Kreislauf gebracht, in dem sich die künstliche Niere (Dialysator) befindet.
    Nachdem das Blut im Dialysator gereinigt wurde, wird es wieder in den Körperkreislauf zurückgeleitet.

 

  • Hämofiltration (HF) und Hämodiafiltration (HDF):
    Als Hämofiltration bezeichnet man ein Verfahren, bei dem flüssige Blutbestandteile abgepresst und durch eine Elektrolytlösung ersetzt werden. Dadurch können rasche Änderungen des zirkulierenden Blutvolumens erreicht werden.
    Die Hämodiafiltration ist hingegen ein Verfahren zur Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz und stellt eine Kombination aus Hämodialyse und Hämofiltration dar.

 

  • Peritonealdialyse (PD):
    Bei der Peritonealdialyse wird das Bauchfell (Peritoneum) des Körpers als Filtermembran benützt, um die harnpflichtigen Substanzen zu eliminieren. Zur Durchführung der PD ist die Anlage eines Katheters notwendig, durch den die Dialyseflüssigkeit in die Bauchhöhle gelangen kann, wo sie je nach Verfahren unterschiedlich lange verweilt. Nachdem die kleinmolekularen Substanzen - dem Konzentrationsgefälle folgend - in die Dialyseflüssigkeit übergetreten sind, wird diese aus der Bauchhöhle abgeleitet und durch eine neue Füllung ersetzt.
     
  • Nierentransplantation:
    Nur nach erfolgreicher Transplantation einer Niere kann wieder eine normale oder annähernd normale Nierefunktion erreicht werden. Darüber hinaus werden dabei nicht nur die Funktionen der Ausscheidung und Regulation, sondern auch die hormonellen Funktionen der Niere wieder hergestellt.

    Die meisten Patienten, die für eine Transplantation geeignet sind, müssen als Dialysepatient auf ein geeignetes Spenderorgan warten. Falls eine Spenderniere bereit steht (z.B. von einem hirntoten Organspender oder einem verwandten bzw. altruistischen Lebendspender), kann die Transplantation auch sofort und ohne vorherige Behandlung als chronischer Dialysepatient erfolgen.

     

    Um Abstoßungen des Fremdgewebes zu vermeiden, müssen Patienten nach Organtransplantation immunsuppressive Medikamente einnehmen, solange das transplantierte Organ in Funktion ist. Nachdem die jahrelange Einnahme dieser lebenswichtigen Medikamente mit verschiedenen Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist, müssen mögliche Organempfänger bereits vor einer Nierentransplantation auf ihre Eignung hin untersucht werden.

    Da die Funktionsdauer einer Transplantatniere begrenzt ist, kann es nach einigen Jahren wieder zu einer chronischen Niereninsuffizienz kommen, sodass der Behandlungskreislauf aufs neue beginnt. Eine Nierentransplantation kann mehrere Male hintereinander erfolgen.
     

 

Wechsel zwischen den Formen der Nierenersatztherapie:

Wird eine bestimmte Behandlungsform schlecht vertragen, kann von einer Methode der Nierenersatztherapie zur anderen gewechselt werden (z.B. von PD zu HD oder umgekehrt). 
 

Quellenangabe: www.niere-hochdruck.at